Wie bereitest Du Dich auf Gespräche mit Jens Spahn vor?
Louis Klamroth stand schon als Kind vor der Kamera. Er spielte in einem der erfolgreichsten deutschen Filme “Das Wunder von Bern” mit. In der Folge saß er bei “Wetten Dass?” vor Millionenpublikum und neben Weltstars. Wie sich das wohl so anfühlt? Zum Glück für uns und ihn verschluckte er sich dort nicht an Thomas Gottschalks Gummibärchen. Denn heute dreht der Journalist und Moderator äußerst spannende und kritische Dokumentationen und interviewt Spitzenpolitiker:innen auf kritische und gleichzeitig äusserst charmante Art und Weise. Er war (und ist?) der jüngste Polittalker Deutschlands. Doch trotz der großen Erfahrung erzählt Louis von ganz unterschiedliche Nervositäten: Ob bei seinem ersten Interview mit Jens Spahn, Preisverleihungen, die er fast verpasst hätte oder kurz vor einer Aufzeichnung.
Wie Louis damit umgeht verrät er uns auf äußerst ehrliche und unterhaltsame Art und Weise in dieser Folge “Kein Applaus”. Ob ihm dabei auf seinem Weg geholfen hat, als pubertierender Junge sich mit den gesamten Schalker Fans anzulegen? Um das zu erfahren, musst Du die Folge hören.
Die Folge hilft Dir insbesondere für Situationen mit herausfordernden Gesprächspartner:innen, von Kolleg:innen, Führungskräften, Mitarbeiter:innen oder sonstigen Menschen. Aber auch für andere Auftritte ist etwas dabei.
Eine Challenge für Louis und mich
Damit Louis und ich ein wenig herausgefordert werden, bekommen wir beide zu Beginn eine kleine, jeweils unterschiedliche Aufgabe gestellt. Dieses mal von dem uns beiden bekannten und sehr geschätzten Autor und Schriftsteller Friedemann Karig.
Tip #1 – “Wir spielen das Gespräch vollständig durch.”
Was im Fernsehen gemacht, wird in Unternehmen aus meiner Erfahrung nur auf den höchsten Führungsebenen gemacht. Bei Aufsichtsratssitzungen, großen Präsentationen, Ansprachen an Weihnachtsfeiern. Louis geht nicht nur alleine in die Probe, sondern eine Person nimmt die Rolle des Gastes ein, ist auch vorbereitet und sie proben. Und das hat positive Auswirkungen auch auf die Nervosität. Der Körper hat “im Prinzip” die Situation schon mal erlebt und überlebt.
Proben kommt von (aus)probieren
Für Aufsichtsratssitzungen und Aktionärsversammlungen durfte ich Firmenentscheider:innen unterstützen und dort haben wir zusätzlich sogar speziell geschulte Menschen hinzu genommen. Dieser Aufwand ist natürlich groß und nicht immer von Nöten, aber bereits kleine Probeläufe können helfen. Versuche von Sian Beilock mit Studenten haben gezeigt, dass bereits es hilft, wenn man sich selber auf dem Handy zum Beispiel aufnimmt beim Üben, sollte man doch alleine sein und kein Team an der Hand haben. In Versuchen konnte gezeigt werden, dass der Stresspegel (gemessen am Stresshormon Cortisol) bei der Gruppe, die sich vor mündlichen Prüfungen selbst gefilmt hat, geringer gewesen ist, als in der Vergleichsgruppe.
Tip #2 – Lass Dir ein gutes Gefühl machen – positive Bestärkung
Egal ob es gut läuft oder nicht, die positive Rückmeldung von Louis Redakteurin während der Sendung, nimmt ihm Druck. Und das obwohl er selber weiss, dass es eigentlich ein Ritual ist. Rituale helfen eben auch. Gerade Sportler:innen oder Künstler:innen empfehle ich mit dem Management, Trainer:innen zu besprechen, welche Form der Rückmeldung in welcher Situation gut tut und das zu besprechen. Ein “Du schaffst das schon” kann dabei jemanden helfen für die andere Person vollkommen unbrauchbar sein.
Ein ganz erfahrener Orchestermusiker und Lehrer fragte mich mal, “was kann ich für meine Schüler:innen tun, um sie vor Aufnahmeprüfungen zu unterstützen? Gibt es einen Trick?”. Meine Antwort dazu: “Klar, den gibt es, die Wunderpille. Frag doch einfach mal Deinen Schüler, was ihm gut tut und probiert es gemeinsam aus.” Für die einen ist es gut nichts zu sagen, für die anderen aufmunternde Worte, für wiederum andere eine Mischung.
Im Podcast kannst Du ab Minute 39:40 Louis dazu hören.
Egal welche Frage Du zu Deinem Auftritt, Präsentation, Prüfung oder Wettkampf Du hast, schreib mir. Reden hilft und ich habe Spass zu teilen.