🎧 In Podcastfolge #18 mit Samira El Ouassil, sprechen wir bei Minute 28 über das #Hochstaplersyndrom. Ich erkläre, wieso jede/r, der/die denkt, dass sie ein Hochstapler:in sei, dies nicht sein kann….”

Ich kenne das Gefühl selber aber nur zu gut. Meine Klient:innen kennen es und  überhaupt: es ist in aller Munde. Aber nicht immer bekömmlich bzw. einige Dinge stimmen einfach nicht.  Auch im Podcast gibt es eine häufige, aber falsche Annahme. Ich wollte dem auf den Grund gehen, um besser behilflich sein zu können. Denn falsche Definitionen führen zu falschen Lösungen.

Die Imposter-Serie

1️⃣ Was ist das Impostor-Syndrom und wie wurde es entdeckt?
2️⃣ Welche Auswirkungen hat das Imposter-Syndrom auf die Betroffenen?
3️⃣ Sind Frauen häufiger vom Imposter-Syndrom betroffen?
4️⃣ Welche Kritik gibt es am Impostor-Syndrom?
5️⃣ Was dir wirklich hilft?
6️⃣ Was du zusätzlich tun kannst?

Welche Auswirkungen hat das Imposter-Syndrom auf die Betroffenen?

Das Imposter-Syndrom wird auf die unterschiedlichste Weise verwendet. In Auftrittssituation führt es zu Aufregung, Nervosität und negativen Lampenfieber. Betroffene neigen dazu, ihre eigenen Erfolge herunterzuspielen, sich über kleine Fehler zu sorgen und sich übermäßig anzustrengen, um sich selbst zu beweisen. Es kann auch langfristige Auswirkungen auf die berufliche Leistung haben und zu Burnout und Depression führen. Gerade in künstlerischen Umfeldern, wo Subjektivität, Geschmack und Zufall eine große Rolle spielen, ist der eigene Erfolg oder das Können schwer zuzuordnen. Hier spielt der Attributionsstil eine Rolle. Also wenn ich Erfolg habe, wem schreibe ich dem Erfolg zu. Begründe ich den Erfolg mit meinem Können oder schreibe ich das eher den Umständen, dem Glück und dem Außen zu. (Quelle: Young, V. (2011). The Secret Thoughts of Successful Women: Why Capable People Suffer from the Impostor Syndrome and How to Thrive in Spite of It. und Bravata et al. – zur Quelle)

Fehlendes Gefühl der Zugehörigkeit

Eine Sängerin arbeitete mit mir, da sie große Auftrittsstress erlebte. Sie war unter allen Musiker:innen mit denen sie gearbeitet hat, die einzige ohne Studium. Jetzt war es nicht mal so, dass sie irgendwelche negative Rückmeldung bekam. Sie erlaubte sich dennoch nicht ganz auch Feedback zu geben und auf der Bühne “voll aufzumachen”. Ihr fehlte quasi der TÜV-Stempel des Studiums, der Ritterschlag von aussen. Interessanterweise kam dieses Gefühl nicht in einem anderen Chor auf, der weniger professionell war. Wir arbeiteten an der inneren Erlaubnis, eigenen Akzeptanz und Stolz mit einem ganz eigenen Weg es auf dieses Niveau geschafft zu haben. Es gibt aber viele Geschichten, wo sich Menschen aufgrund des fehlenden Selbstwertes und Imposter-Gefühls nicht in die Situation zu gehen.

Zu den Auswirkungen des Imposter-Syndroms gibt es zahlreiche Studien, die ein breites Spektrum an Erfahrungen abdecken. Eine umfassende Überprüfung von 62 Studien mit über 14.000 Teilnehmern ergab, dass das Imposter-Syndrom weit verbreitet ist und je nach verwendeten Kriterien eine Prävalenz zwischen 9 und 82 Prozent aufweist.

Beruflicher Kontext

Im beruflichen Kontext führt das Imposter-Syndrom oft zu reduzierter Arbeitszufriedenheit, Leistungsängsten und sogar Burnout, und beeinträchtigt verschiedene Berufsgruppen, von Krankenpflegern und Ärzten bis hin zu Lehrern und Managern. (zur Quelle )

Gibt es positive Effekte, die mit dem Imposter-Syndrom einhergehen?

Das mag erstmal seltsam klingen: positive Effekte des Impostergefühls? Das soll auch kein Leid negieren. Ich möchte nur den Blick weiten und in der Forschung konnte ich doch einiges dazu finden. Das Imposter-Syndrom kann auch positive Effekte auf zwischenmenschliche Aspekte und Verhaltensweisen haben. Einige Personen, die das Imposter-Syndrom erleben, sind oft sehr sensibel für die Bedürfnisse und Unsicherheiten anderer. Sie können empathischer und unterstützender gegenüber ihren Kollegen und Freunden sein, da sie sich gut in die Lage versetzen können, sich in ähnlichen Situationen zu fühlen. Dies kann zu stärkeren zwischenmenschlichen Beziehungen und einer besseren Zusammenarbeit führen. Aktuellen Studien von Basima Tewik, einer Assistenzprofessorin am MIT, zeigen genau das. In ihrer ersten Studie teilte sie die Teilnehmer:innen mithilfe einer Umfrage in zwei Gruppen ein, von denen eine aus Personen bestand, die unter dem Impostor-Syndrom litten. Bei einer Aufgabe – medizinische Patient:innen zu treffen und zu diagnostizieren – schnitten die, die sich als unqualifizierter wahrnahmen genauso gut ab, wie diejenigen ohne Impostor-Symptom. Außerdem wurden die zwischenmenschlichen Fähigkeiten der ‘Hochstapler:innen’ als besser eingestuft, als die ihrer Kolleg:innen. (Quelle: Tewik)

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Photo: erstellt mit AI