🎧 In Podcastfolge #18 mit Samira El Ouassil, sprechen wir bei Minute 28 über das #Hochstaplersyndrom. Ich erkläre, wieso jede/r, der/die denkt, dass sie ein Hochstapler:in sei, dies nicht sein kann….”

Ich kenne das Gefühl selber aber nur zu gut. Meine Klient:innen kennen es und  überhaupt: es ist in aller Munde. Aber nicht immer bekömmlich bzw. einige Dinge stimmen einfach nicht.  Auch im Podcast gibt es eine häufige, aber falsche Annahme. Ich wollte dem auf den Grund gehen, um besser behilflich sein zu können. Denn falsche Definitionen führen zu falschen Lösungen.

Die Imposter-Serie

1️⃣ Was ist das Impostor-Syndrom und wie wurde es entdeckt?
2️⃣ Welche Auswirkungen hat das Imposter-Syndrom auf die Betroffenen?
3️⃣ Sind Frauen häufiger vom Imposter-Syndrom betroffen?
4️⃣ Welche Kritik gibt es am Impostor-Syndrom?
5️⃣ Was dir wirklich hilft?
6️⃣ Was du zusätzlich tun kannst?

Frage 1: Was ist das Impostor-Syndrom?

Oft kommt eine Klient:in zu mir, eine erfahrene Person und erzählt mir, „es ist mir fast peinlich, aber ich habe kein Problem vor dem großen Publikum, aber vor dem roten Teppich jetzt und dann meinen Film zu präsentieren und in die Interviews zu gehen, das belastet mich.“

Das “Impostor-Syndrom” beschreibt das anhaltende Gefühl von Selbstzweifeln und die Überzeugung, dass man in Wirklichkeit ein Betrüger oder eine Betrügerin ist, obwohl man objektiv betrachtet erfolgreich ist. Es äußert sich in der Angst, dass andere Menschen irgendwann entdecken werden, dass man nicht so kompetent ist, wie sie denken. Die Begriffe “Impostor-Syndrom” und “Impostor-Phänomen” werden oft synonym verwendet, obwohl der ursprüngliche Begriff “Impostor-Phänomen” war.

  • Das Gefühl, dass andere eine übertriebene Vorstellung von deinen Fähigkeiten haben.
  • Die Angst, als Betrüger entlarvt zu werden.
  • Die ständige Tendenz, deine Leistungen herunterzuspielen.

Wann tritt das Phänomen auf?

Das Impostor-Syndrom tritt typischerweise auf, wenn wir uns entscheiden, neue Aufgaben oder Verantwortlichkeiten zu übernehmen, und kann zu Gefühlen von Selbstzweifel, Angst und Schuld führen. In meiner Arbeit mit Performer:innen und Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, zum Beispiel, wenn sie eine Moderation in ungewohnten Umfeld halten. Gerade im Unterhaltungsbereich sind immer wieder neue Umfelder, Kontexte, Abläufe und Menschen eine Quelle für das Gefühl.

Wichtig ist, dass es in keinem Manual steht ICD-10 ( International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) noch dem DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders). Es gibt also keine Diagnose. Daher ist der Begriff „Syndrom“ auch aus meiner Sicht nicht ganz glücklich, denn er hat was pathologisierendes.

Woher kommt der Begriff?

Es dauerte einige Zeit, bis der Begriff “Impostor-Syndrom” die Anerkennung erhielt, die er heute hat. Erst mit dem Aufkommen der sozialen Medien wurde das Konzept, nun als “Impostor-Syndrom” bezeichnet, weit verbreitet und erlangte eine kulturelle Präsenz, die von Clance und Imes nie erwartet wurde. Der Begriff hat mittlerweile eine Fülle von Selbsthilfebüchern und Ressourcen inspiriert.

Die Entstehung des Begriffs “Impostor-Phänomen“ geht auf die Psychologinnen Pauline Rose Clance und Suzanne Ament Imes zurück. Clance, die selbst unter Selbstzweifeln litt, begann in den frühen siebziger Jahren weibliche Studierende zu befragen, die ähnliche Erfahrungen machten. Diese Studierenden waren überzeugt, dass sie Prüfungen nicht bestanden hätten, obwohl sie in der Regel erfolgreich abschnitten. Clance und Imes beobachteten diese Phänomene bei Frauen, die trotz herausragender Leistungen ständig das Gefühl hatten, intellektuelle Betrügerinnen zu sein.

Zunächst bei erfolgreichen Frauen beobachtet

Die beiden Psychologinnen führten intensive Gespräche mit mehr als hundertfünfzig “erfolgreichen” Frauen, darunter Studentinnen und Dozentinnen an verschiedenen Universitäten sowie Fachleute in Berufen wie Jura, Krankenpflege und Sozialarbeit. Auf der Grundlage dieser Untersuchungen veröffentlichten sie 1978 einen Artikel mit dem Titel “The Impostor Phenomenon in High Achieving Women: Dynamics and Therapeutic Intervention”. In diesem Artikel beschrieben sie, wie Frauen in ihrer Stichprobe besonders anfällig für das “interne Erleben intellektueller Unechtheit” waren und ständige Angst hatten, dass “jemand Wichtiges entdecken würde, dass sie tatsächlich intellektuelle Betrügerinnen sind”.

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Photo: erstellt mit AI