Die meisten Atemübungen die im Internet kursieren, haben eher beruhigenden Charakter. Manchmal gibt es jedoch Situationen, wo Klienten gerne etwas “wacher” wären und gleichzeitig nicht aufgedreht. Am besten sollte man diese Übung dann noch einfach und überall einsetzen können. So, dass es natürlich auch keiner mitbekommt. Ach ja und schnell soll es auch noch gehen. “Wenn es sonst nichts ist?” denke ich mir: Da habe ich doch was im Angebot.

Intensive Atemformen sind nicht immer praktikabel

Wer mit intensiven Atemformen vertraut ist, Tummo, Wim Hof, Inner Fire und wie sie alle heissen, der wird sich vielleicht daran bedienen. Gerne werden auch Liegestütze zum Beispiel hinter der Bühne gemacht. Die Dosierung ist hierbei nicht immer so einfach. Sitzen oder sogar liegen sollte man. Eine leichte Dizziness kann im Kopf entstehen oder der Herzschlag sich deutlich bemerkbar machen. Das empfinden nicht immer alle  als angenehm. Hinzu kommt, dass man durch das starke einatmen nicht effektiv atmet und einfach auch relativ laut schnauft und sitzen bzw. sogar liegen sollte. Für den Sitznachbar im Zug oder im Meetingraum nicht so praktikabel. So oder so würde ich jemanden auch erstmal an intensivere Atemformen heranführen.

Die Vorteile der 4-4-4 Nasen-Atmung

Einfacher und praktikabler ist für mich eine 4-4-4 Atmung. 4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden die Luft anhalten und 4 Sekunden ausatmen. Dabei kann man ruhig und entspannt durch die Nase und den Bauch atmen. Gleichzeitig verringert man die Atemzüge auf 5 Atemzüge pro Minute und stimuliert den Vagusnerv. Die Aktivierung des Vagusnerves (der auf verschiedene Wegen aktivierbar ist, bspw. Klopfen, lachen, kaltes Wasser und auch noch nicht vollständig erforscht) geht in Studien mit einer verbesserten Erinnerungsleistung und Entscheidungsfindung einher (zum Beispiel: Eccles and Price, 2016). Für mich ist aberSelbst im Gehen ist die kleine Übung machbar und mit den Schritten einfach zu nutzen.

Blutgefässe weiten sich

Zusätzlich kann bei dieser 2 Minuten Übung leicht durch die Nase geatmet werden und auch langsam. Dadurch wird Acetylcholine freigesetzt, was den Herzschlag beruhigt. Das leichte atmen führt zu einer guten Menge von CO2 im Blut, was durch das Luft anhalten kurz erhöht wird. CO2 ist dafür verantwortlich das die Blutgefässe sich weiten. Gerade für Menschen, die oft kalte oder Blaue Finger haben, ist das reduzierte leichte Atmen interessant. Oft erhöht das die Temperatur.

Zum Artikel Wieso tiefes Atmen ein Missverständnis ist

Wie immer ausprobieren: auch bei Lampenfieber oder Nervosität

Wie immer gilt, das Übungen unterschiedlich wirken können und auch abhängig davon sind, wo jemand selber steht. Auch ein Kohärentes Atmen bringt manchen Klienten eine erhöhte Konzetration. Das leichte Luft anhalten in dieser Form an eine etwas stärker belebenden Effekt auf mich und die meisten meiner Klient:innen wegen der erweiterten Blutgefässe. Es lohnt sich aber für sich auszuprobieren, mehr als einmal und einfach zu beobachten. Sich seine Atemmuster genauer anzuschauen und leichtes, langsames und tiefes atmen verstärkt zeigen zu lassen, hat darüber hinaus so viele Vorteile, dass es fast schon zu leicht und sinnvoll erscheint.

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