Kein Applaus #10 mit Schauspielerin Jasmin Schwiers
Jasmin Schwiers ist seit über 25 Jahren Schauspielerin mit jeder Menge Erfahrung. Man kennt sie aus Filmen wie “Mord ist mein Geschäft, Liebling” und unzähligen Tatort-Folgen. Sie hat in mehr als 80 Kino- und Fernsehproduktionen mitgewirkt und sucht als wahres Multitalent immer wieder nach neuen Herausforderungen – schauspielerischer oder musikalischer Art. Bei mir spricht sie offen darüber, wie sie mit weniger kommerziell erfolgreichen Projekten umgeht und was Erfolg für sie als Schauspielerin wirklich ausmacht.
Nicht jeder Auftritt ein Erfolg
Als Schauspielerin erlebte Jasmin Schwiers in den vielen Jahren ihrer Karriere natürlich nicht nur hochtrabende Erfolge, sondern auch den ein oder anderen Misserfolg. Bei der Premiere einer Vorstellung in Paris saß sie mal als Zuschauerin im Publikum, als einfach die Hälfte der Leute den Saal vorzeitig verließ – ganz ohne Applaus. Eine ungewohnte Situation, da, wie sie selbst sagt, die Deutschen viel zu höflich sind und auch klatschen, wenn ihnen die Vorstellung nicht gefallen hat. Da sind die Franzosen ehrlicher und um einiges direkter.
Selbst zufrieden zu sein ist wichtiger als die Quote
Aber selbst wenn ein Projekt mal nicht so vom Publikum angenommen wird wie erwartet, ist es für Jasmin Schwiers viel wichtiger, sich auf die eigene Zufriedenheit zu fokussieren. Denn selbst stolz auf die eigene Leistung zu sein, ist für sie viel mehr wert als eine hohe Quote und Applaus vom Publikum.
Erfolg und Zufriedenheit misst sie daher eher an dem, wie sie es selbst nennt, “goldenen Take”. Wenn der Drehtag von vorne bis hinten stimmt, alles geklappt hat, die Träne im richtigen Moment über die Wange rollt, trotz aller Ablenkungen. Bei ihr ist der Weg das Ziel und wie sich sich dabei fühlt.
“Kurz vorm Casting geht der Puls hoch”
Ob Jasmin vor einem Casting aufgeregt ist, hängt bei ihr meist von der Tagesform ab. Besonders in solchen Drucksituation, in denen man sich beweisen muss, geht bei ihr schnell der Puls hoch – trotz jahrelanger Schauspielerfahrung. Kurz vor dem Casting ist die Aufregung für sie am schlimmsten. Ein Gefühlscocktail aus Vorfreude, Lampenfieber und dem “mein Leben könnte sich komplett verändern”.
“Am Ende ist es ja nur der eigene Anspruch, an dem du scheiterst.”
Die Aufregung kommt aber, wie sie selbst sagt, auch vom eigenen Anspruch, den man an sich und seine Leistung stellt. Nicht selten schwingt dabei die Angst mit, von anderen negativ bewertet und nicht gemocht zu werden. Sich in diesen Gedanken zu verlieren, kreiert dann eine selbsterfüllende Prophezeiung – oder auch ein Rezept zum Scheitern.
Auftrittscoaching mit Jasmin
Um aus dem Strudel der negativen Gedanken herauszukommen und auch mal die “heißen Ohren” runterzukühlen, die Jasmin bei Aufregung bekommt, eignen sich Klopf-/Tappingtechniken. Und weil Jasmin so neugierig war und ich so gerne in diesen Situationen behilflich bin, haben wir einfach angefangen zusammen zu arbeiten.
Während ich sie liebevoll in ihre Aufregung geschubst habe, damit der Körper Reaktionen zeigt, habe ich Jasmin erklärt, mit welcher Kombination aus Sätzen und Punkten am Körper sie ihre Aufregung selbständig beruhigen kann. (Warum das Klopfen so gut funktioniert).
Nach kurzer Zeit ist Jasmins Aufregung weg.
“Ich fühle mich wie zu Hause”, sagt Jasmin nach unserem ersten Klopfdurchgang und die Ohren unter dem Kopfhörer sind nicht mehr warm. Ihre Aufregung ist wie weggeblasen.
Wenn du mal erleben möchtest, wie ein Umgang mit Aufregung, Angst, Anspannung und Druck vor Auftritten so aussehen kann, solltest du dir die Folge unbedingt anhören.
Was Du noch aus dieser Folge mitnehmen kannst?
- Wie eine Coachingsession zu Auftrittsangst und Anspannung aussehen kann.
- Wie schnell Klopf- und Tappingtechniken akute, aber auch vergangene Angstsituationen regulieren können.
- Wie man ohne groß zu über die Ursachen zu reden, dennoch Ängste loswerden kann.
- Wie leicht und humorvoll Auftrittscoaching ist
- Wie du damit umgehst, auch mal keinen Applaus oder Zuspruch zu bekommen
- Wie du Fehler mit Spaß und Neugier begegnest
- Warum wir uns durch unsere eigenen Erwartungen häufig selbst im Weg stehen
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