Kein Applaus #7 mit Jan Van Weyde & David Kebekus (Teil 2)

Jan und David sind beide Comedians und könnten doch unterschiedlicher kaum sein. Aber genau deswegen passen sie vielleicht auch so gut zusammen. Und da sie sich auch hinter der Bühne gegenseitig unterstützen, wollte ich mit beiden unbedingt über ihre Bühnenerlebnisse sprechen.

Eine Person im Publikum unter vielen, kann alles verändern.

Im zweiten Teil sprechen wir über besonderes Publikum. Insbesondere, wie man das Publikum für sich gewinnen kann, wie schnell man es sich mit ihm verscherzen und das eine einzige Person unter vielen einen großen Unterschied machen kann. Und wer kennt das nicht? Sobald mein Vater früher bei meinen Tischtennis-Spielen dabei war, war die Situation für mich eine ganz andere. Oder auch, wenn mein damaliger Chef und eigentlicher Doktorvater in Seminaren im Publikum saß. Manche Menschen lassen uns direkt nervös und unruhig werden. Hierzu widme ich und zu der “besten Auftrittsstrategie” in den kommenden Wochen etwas genauer. (Damit du das nicht verpasst, melde dich hier beim Newsletter an.)

Kümmere dich gut um diejenigen, die auftreten.

Wenn ich als Veranstalter und Gastgeber möchte, das KünstlerInnen oder auch ModeratorInnen “performen” sollen, sollte ich es ihnen so angenehm wie möglich zu machen. Der Abend steht und fällt mit den Personen, die auf der Bühne stehen. Beim Profisport wird die Vorbereitung eher mitbedacht als ich es häufig in der Unterhaltungsbranche erlebe. Ein kalter Backstageraum, wie Jan es erzählt und die es häufig gibt, sind für eine gute Vorbereitung unangenehm.

“Die sind ja nicht wegen mir da.”

Für David und Jan sind Mixed-Shows keine Quelle für Lampenfieber. “Die sind ja nur wegen mir da.” sagen sie im Podcast. Gleichzeitig arbeite ich mit einigen Comedians immer wieder genau an weniger Nervosität bei Mixed-Shows, Aufzeichnungen und Wettbewerben. Die sind dort nervöser als bei ihren Solos. Und sie sagen den gleichen Satz: “Die sind ja nicht wegen mir da.” Nur weil für jemand anderen eine Situation keine Nervosität auslöst, hat das nichts mit dir zu tun.

Was du noch aus der Folge für deine Auftritte mitnehmen kannst.

  • Wenn jemand nervös ist und du ihm helfen möchtest, helfen Wörter meistens nicht. Jan erzählt. “Man will es dann eigentlich nicht hören.” Bevor man pauschal mit eigenen Ideen kommt, ist die beste Idee die Person zu fragen, was ihr in dem Moment gut tut.
  • Vorbereitung kann auch mal total unspektakulär sein. Wie bei David, ein Tee, etwas Ruhe und Vorfreude und falls doch was sein sollte, ein Wissen über geeignete Klopftechniken und Auftrittsstressoren. Oft reicht ja bereits eine Kopfschmerztablette oder eben “Auftrittstablette” dabei zu haben, von der man weiß, dass sie wirkt.
  • Schreibe Dir eine eigene Bühnenanweisung, als seist du wichtigste Person. Was brauchst du, um dich optimal vorzubereiten und überlege dann, ob und wie sich das umsetzen lässt. Ob es der Tee ist, ein Mikro, ein Stehpult oder eben keines, Tische vor den Stühlen. Eine Person mit der ich gearbeitet habe, hatte immer ihren Fön dabei und mag es vor dem Wettkampf die warme Luft sich ins Gesicht zu pusten. 

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