Kein Applaus #9 mit “Deine Freunde”
Die Kinder-Band »Deine Freunde« feiert dieses Jahr 10-jähriges Jubiläum und was die drei (Flo, Pauli und Lukas) mit ihrem Team auf die Beine gestellt haben, ist wirklich beeindruckend. Bis zu 5000 Kinder und Eltern rocken und rappen auf den Konzerten, dass selbst Sido manchmal echt beeindruckt ist. Bei mir sprechen sie über genau die Themen, die sie sonst als Kinderband nie gefragt werden.
Alle haben unterschiedliche Bühnenerfahrung
Bevor sie sich als »Deine Freunde« zusammen gefunden haben, hatten bereits jeder von ihnen jede Menge Bühnenerfahrung. Lukas hat neben Theatererfahrung unter anderem auch den »Tigerentenclub« im Fernsehen moderiert. Flo hatte mit der Schülerband »Jetzt« vor 20 Jahren einen Nummer 1 Album. Und Pauli tourt nebenbei immer noch als DJ mit der erfolgreichen Kombo »Fettes Brot« durch Deutschland. Aber wie fühlt es sich für die drei so an, vor Kindern aufzutreten?
“Wir doktoren an allem rum.”
Im Vergleich zu einem Konzert zu späterer Stunde für Erwachsene, ist die Aufmerksamkeit von Kindern viel höher. Das liegt nicht nur am fehlenden Alkohol und an dem frühen Beginn des Konzertes, sondern insbesondere daran, dass ein »Deine Freunde«-Konzert eines der ersten Konzerte für viele Kinder überhaupt ist. Wobei man doch eher sagen muss, dass ihr Konzert vielmehr einer richtigen Show gleicht. Dementsprechend überrascht es nicht, was Lukas im Podcast sagt: “Bei uns zählt jeder Satz”.
“Bühne ist nicht gleich Bühne”
Aber wie verhält es sich mit der Aufregung und Anspannung? »Bühne ist nicht gleich Bühne.« sagt Flo. Und auch Aufregung ist eben nicht gleich Aufregung.
Das Erlebnis, Coaches bei »The Voice Kids« zu sein, vor den eigenen Idolen aufzutreten oder ein Besuch von Jan Böhmermann beim eigenen Konzert. Jeder der drei erlebt den besonderen »Aufregungs-Cocktail« anders. Ist das wichtig? Oh ja, denn das ist bei Menschen in Unternehmen nicht anders. Je mehr man den anderen und seinen persönlichen Aufregungs-Trigger kennt, desto besser kann man sie dabei unterstützen, beste Leistungen zu erzielen. Und das ist genau, was ich in Workshops für Unternehmen erarbeite.
Die schwierigsten Auftritte
Im Podcast lassen die Jungs nichts aus und teilen, wie es war, vor nur 7 Menschen aufzutreten – obwohl es am Vortag noch 500 waren. Und wie auch sie Stromausfälle, Gewitterwarnung und falsche Tönen auf den Ohren bei ihren Auftritten erleben. Das erinnert mich doch stark an das, was, Jojo Berger von Querbeat in Folge 8 erzählt hat.
Sprich gut zu Dir
Als sie das erste Mal in der Muffathalle in München gespielt haben, hatten aber alle laut Lukas Aussage erstmal “Angst” wie er sagt. Und zwar, weil sie sich selber eingeredet haben, vor über 1000 Leuten zu spielen, das sei ja zu groß. “Über tausend Leute, das passt nicht zu uns. Mehr als 1000 passt nicht zu uns. Das ist dann auch zu groß. Das ist dann viel zu unübersichtlich. Das kann man überhaupt nicht mehr händeln. Und dann war es plötzlich soweit und wir hatten diese Muffathalle ausverkauft und standen da. Und da weiß ich noch, hatten wir alle Angst. Und zwar weil wir uns auch selber eingeredet haben, das könnte vielleicht zu groß sein.” sagt Lukas (Minute 43 im Podcast)
Mehr über positive Selbstgespräche und Einredungen und warum du laut zu dir sprechen solltest. (zum Artikel)
Was mich beeindruckt hat
Was mich besonders beeindruckt hat, als ich die Jungs im Studio besucht und mir das Gespräch später noch mal gehört habe, ist, dass es nicht nur eine Band, sondern vielmehr ein Projekt ist. Sie kümmern sich um alles: Videos, das Licht, die Show. Und all das haben sie sich selbst erarbeitet. Es gab für sie keine Vorbilder, die vor ihnen für so viele Kinder gespielt haben.
Was Du noch aus dieser Folge mitnehmen kannst?
- 3 Mitglieder einer Band erleben die Aufregung vor einem Konzert ganz unterschiedlich – so ist es auch in deinem eigenen Team
- Welches besondere Einsing-Ritual “Deine Freunde” kurz vor dem Auftritt haben.
- Wie ein Tourentag der Band abläuft.
- Das besondere “Deine Freunde” Auftrittsgeheimnis.
- Das Auftrittsangst auch entstehen kann, wenn man sich das negative Szenario immer wieder denkt/aufsagt.
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Wer mehr wissen möchte, Arte hat eine schöne Doku über Patti Smith in ihrer Online-Mediathek.
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