Stell dir mal vor, wie es wäre, wenn du innerhalb von Sekunden deinen Fokus schärfen könnten. Also quasi auf den Punkt deine Konzentration so erhöhen, dass dir nichts entgeht. Du würdest in Prüfungssituationen plötzlich besser abschneiden, jeden Aufschlag auf dem Tennis-Platz treffen, oder deine Umgebung einfach genauer wahrnehmen.

Die gute Nachricht: Genau das ist möglich – denn wer durch die Nase atmet, sieht besser, ist fokussierter und entspannter. Das haben ForscherInnen am Weizmann Institute of Science in Israel kürzlich in einem Experiment bewiesen. 

Nasenatmung: Effektiver als Koffein

In dieser Studie des Weizmann Instituts wurden die StudienteilnehmerInnen vor einen Computer gesetzt, um visuell-räumliche Aufgaben zu lösen. Währenddessen wurde die Menge der Luft bei Ein- und Ausatmung über ein Nasenatmungs-Gerät überwacht, um Zusammenhänge zwischen Atmung und der Konzentrationsfähigkeit zu finden. Und tatsächlich konnten die ForscherInnen hierbei beobachten, dass jene TeilnehmerInnen, die nur Millisekunden vor Ausübung einer Aufgabe einatmeten, bessere Ergebnisse erreichten – gegenüber jenen, die kurz vorher ausgeatmet hatten. Auch eine deutlich sichtbare Veränderung der Gehirnwellen-Aktivität konnten die Forscher hierbei feststellen.

So atmest du für mehr Konzentration

Tiefes Einatmen durch die Nase vor einer mental fordernden Aufgabe kann also den Fokus, die Konzentration und das Sehvermögen direkt beeinflussen und schärfen. Auch nehmen wir unsere Umgebung viel detaillierter und genauer war. Profisportler wissen das schon länger und nutzen Atemtechniken, um sich auf Wettkämpfe vorzubereiten oder ihr Nervensystem in Stresssituationen zu regulieren. Der Schlüssel hierbei: Diaphragmatische Atmung, oder auch Bauchatmung genannt.

Bei der diaphragmatischer Atmung nimmt man zunächst einen tiefen, langen Atemzug durch die Nase mit angespanntem Zwerchfell, gefolgt von langsamen Ausatmen durch geschürzte Lippen. Insbesondere bei der Ausatmung wird der Vagus Nerv “aktiviert”, der im Zuge dessen den sogenannten “Vagusstoff” freisetzt. Diese Flüssigkeit, auch bekannt als Acetylcholin, ist ein wichtiger Neurotransmitter des parasympathischen Nervensystems und wirkt Stress und Angstgefühlen entgegen.

Je nachdem, ob du dich also besser auf den Punkt konzentrieren können möchtest oder häufiger mit Stress- und Angstsituationen zu tun hast, kann die richtige Atmung dich hierbei schnell und wirksam unterstützen.

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