Max ist Sänger. Vielleicht einer der besten Europas. Er singt. Er spielt. Er sieht sich als Gastgeber. Ob mit seiner Band den Monopunks oder mit Orchestern, SWR Big Bands und besonderen Spitzenmusiker:innen in sehr feinen Musiker:innen. Er hat die erste Staffel von The Masked Singer gewonnen. Wir sprechen darüber wie er an seine Auftritte herangeht, wie sich sein Selbstwertgefühl auf der Bühne entwickeln konnte, wie er mit dem Druck umgeht und was immer noch passiert, wenn Stefan Raab bei seinen Auftritten zu Besuch ist. Er nimmt uns mit zu seinen Auftritten und teilt auch die Momente kurz bevor er auf die Bühne geht. Ob üben für Max Horror oder Segen ist und was das mit Boris Lachanfällen zu tun hat, erfahrt ihr in der Folge von “Kein Applaus”

Der Körper speichert alte Erlebnisse im unbewussten

Das was Max erzählt zu seinen Erinnerungen, wenn er in die TV Total Studios kommt und erlebt ist vollkommen normal. Wenn viele Emotionen im Spiel sind, sind die Erinnerungen stärker. Diese werden im emotionalen Gedächtnis gespeichert. Wenn das durch irgendwas getriggert oder geweckt wird, im Falle von Max den alten Studios, meldet es sich und schüttet die gleichen Botenstoffe, vor allem Nor – Adrenalin aus. Die Wissenschaftlerin und Kollegin Antonia Pfeiffer forscht unter anderem dazu und was im Gehirn passiert, um diese lösen zu können. Und das wir alte Erfahrungen abspeichern hat nichts mit der Qualität einer Person zu tun auch nicht, wenn sich das nach Jahren wieder meldet.

Das ist fundamental wichtig, wenn man Aufregung, Wettkampfdruck und Performance Anxiety verstehen möchte. Niemanden fehlt etwas, sondern in dem Moment hat der Körper es so abgespeichert. Und das kann neben dem Auftritt auch am allgemeinen Stresspegel liegen.

Wie lassen sich diese alten Erlebnisse lösen?

Mit Sportler:innen kläre ich immer zu Beginn, ob es alte Verletzungen gegeben hat und natürlich ob es vergangene Wettkämpfe gibt, die noch emotional evtl. in den Knochen stecken. Das gleiche mit Menschen, die auf anderen Bühnen performen. Dann bitte ich sie sich einen Gegenstand im Raum auszusuchen, der das alte Erlebnis symbolisiert. Im nächsten Schritt spüren die KlientInnen mit allen Sinnen. “Ich kann hingucken, aber es fühlt sich ungut an.” Manchmal ist es sogar so, dass jemand dort gar nicht hinschauen möchte.

Damit im nächsten Wettkampf der Körper diese Erinnerung nicht wieder hoch holt, gehe ich mit Klopf- und Augenbewegungstechniken (zum Beispiel EMDR, EMI) mit dem Klienten nochmal durch die Situation durch, bis sich das negative Gefühl und er oder sie gelassen auf das alte Erlebnis zurückschauen kann.

Was Du selber ausprobieren kannst.

Du kannst selber testen, ob Dir ein altes Spiel, Auftritt oder Verletzung noch in den Knochen steckt.

Nimm Dir eine Lampe (nicht eine, mit der Du viel verbindest) und stelle Dir vor, das ist das alte Erlebnis. Wenn Du Dir jetzt vorstellst mit allen Sinnen da rein zu spüren.

Wie kannst Du dorthin schauen? Ist es angenehm oder unangenehm? Wie fühlt es sich an auf einer Skala von 1-10? Wobei 10 sehr stark ist? Sollte dem so sein, lohnt es sich dem in einer professionellen Session nachzugehen, mit einer Person Deines Vertrauens.