Baseball bedeutet für mich absolute Kindheitserinnerungen, denn damals habe ich jeden Sommer in Toronto, Kanada bei meiner Familie verbracht – und meine Liebe zu den Toronto Blue Jays, meiner Lieblings-Baseballmannschaft entdeckt. Auch wenn viele Leute denken, Baseball wäre ein langweiliger Sport: Hier ist jede Menge mentale Stärke gefragt und es ist gar nicht mal so leicht, einen runden Ball mit einem runden Schläger zu treffen.

Da ich weiß, was alles in diesem Sport steckt, hüpft mein Herz immer wieder, wenn ich irgendwelche News zum Thema Baseball höre – ganz egal, ob es um das unfassbar spannende Team der Blue Jays dieses Jahr geht oder um den aller-aller ersten weiblichen First-Base Coach Alyssa Nakken.

Frauen sind im Profisport einfach unterrepräsentiert

Besonders letzteres hat mich diese Woche sehr gefreut, weil es in diesem doch sehr männerdominierten Sport endlich mal eine Frau in den Profi-Baseball geschafft hat – und das auch noch als Erste in der gesamten Major League Baseball Geschichte. Ein Moment, der nicht nur für ihre Karriere unheimlich wichtig ist, sondern auch generell für Frauen im Profisport.

Es gibt nur wenige weitere, weibliche Beispiele. Jennifer King wurde letztes Jahr als erste, schwarze Frau Vollzeit-Trainerin einer NFL Mannschaft. Oder Becky Hammon, die acht Jahre lang die erste Vollzeit-Trainerin der Basketball-Mannschaft San Antonio Spurs war und nun das Frauen-Basketballteam Las Vegas Aces coacht.

Wahrnehmung des Frauen-Profisports

Generell werden Frauen im Profisport einfach noch viel zu wenig wahrgenommen. Meist sind es eher Einzelsportarten wie Tennis, Turnen oder Skifahren, bei denen Frauen stärker wahr-, und teilweise auch mehr ernst genommen werden. Der “Women in Sport Report 2021” von YouGov zeigt deutlich, dass nur 19 % der Befragten überhaupt Profisport mit Frauen verfolgt – bei den Männern sind es immerhin 40 %. Generell unterscheidet sich die Qualitätswahrnehmung des Frauen-Profisports von Land zu Land deutlich, Deutschland befindet sich in Sachen Akzeptanz und Wahrnehmung da eher im Mittelfeld.

Umso mehr freut es mich daher, dass Menschen wie Alyssa Nakken als Pioniere vorangehen und Frauen im Profisport mehr und mehr normalisieren – damit sie in Zukunft kein Einzelfall bleibt!